Die Wallfahrtskirche Vicoforte gehört mit ihrer größten elliptischen Kuppel der Welt zu einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Piemonts.

Der Ursprung des Gebäudes geht auf einen Bildstock mit dem Gemälde einer Madonna mit Kind aus dem 15. Jh. zurück, die um das gute Gelingen der Herstellung von Backsteinen angerufen wurde. Ein wundersamer Jagdunfall sorgte dafür, dass der Ort zu einem beliebten Pilgerziel wurde, weshalb der Herzog Carlo Emanuele I. von Savoyen 1596 die Errichtung einer großen Wallfahrtskirche in Auftrag gab.

Sie sollte Platz für zahlreiche Wallfahrer bieten und außerdem als Grabstätte für die Herrscherfamilie genutzt werden (später wurde das Mausoleum der Savoyer in die Basilika Superga verlegt).

Durch das Ableben sowohl des Architekten als auch des Herzogs kam das Projekt jedoch für eine Weile zum Stillstand und die Arbeiten wurden erst viele Jahre später wieder aufgenommen.

Es war wieder einmal Francesco Gallo, der die Kastanien aus dem Feuer holte und sich 1728 an die Errichtung der immensen elliptischen Kuppel von 74 m Höhe machte. Es wird erzählt, dass sich die Arbeiter als es nach der Fertigstellung der Kuppel an die Ausschalung ging, aufgrund ihrer enormen Größe weigerten, das Stützwerk zu entfernen, da sie ihren Einsturz fürchteten. Daher musste Gallo selbst das Gerüst abbauen um zu beweisen, dass die Kuppel hielt.

Um den Zulauf der zahlreichen Pilger zur Wallfahrtskirche Vicoforte zu erleichtern, wurde 1884 eine Straßenbahn eingerichtet, die direkt vor dem Eingang hielt. Sie wurde jedoch in den 50er Jahren stillgelegt.